Fremdwährungsdarlehen

Der Großteil aller privaten Immobilien wurde in den letzten Jahren bis zum Eintreten der Banken- und Finanzkrise meist in Schweizer Franken mittels so genannter endfälliger Darlehen finanziert. Seit damals dürfen durch dringende Empfehlung der Finanzmarktaufsicht (FMA) Fremdwährungsdarlehen nur mehr an Gewerbekunden, Personen im grenznahen Gebiet zur Schweiz oder Personen mit Einkommen in CHF vergeben werden.

Hauptgrund für die spekulative Aufnahme von Fremdwährungskrediten ist Zinsunterschied zwischen der Inlandswährung und der Fremdwährung.

Ist der Kreditzins in der Inlandswährung höher als der vergleichbare Kreditzins im Land der Fremdwährung, so lohnt sich die Aufnahme eines Fremdwährungskredits.

Sämtliche Kredite die in fremder Währung aufgenommen wurden boten sinnigerweise einen günstigeren Zinssatz als in EUR. Insbesondere in der langfristigen Baufinanzierung brachte das scheinbar große Vorteile mit sich, konnte man den Zinsvorteil doch über 20, 30 oder mehr Jahre nutzen. Dieser Zinsvorteil im Schweizer Franken wurde mit dem Risiko der Wertschwankung der Fremdwährung erkauft. Die Spekulation ging in den meisten Fällen leider nicht auf, da sich der Schweizer Franken sehr stark zeigte und bis zu 40% an Wert gewann, respektive die Schulden Fremdwährungs-Kreditnehmer im selben Ausmaß stiegen.

Beispiel:

  • Ursprünglicher Kredit: 100.000 EUR in Schweizer Franken endfällig
  • Kurs 1 EUR = 1,55 CHF, somit 155.000 CHF Schulden
  • Zinsvorteil 1,5% p.a. über 20 Jahre, Zinsvorteil somit 30% in Summe
  • Kurs des CHF am Ende der Laufzeit 1,10 EUR
  • Um die 155.000 CHF zurückzuzahlen, benötigen Sie 155.000 / 1,1 EUR (= 140.909 EUR, also knapp 41% mehr als ursprünglich aufgenommen
  • Ergebnis gesamt somit ein Verlust von 11%

Viele Darlehensnehmer sind noch immer im CHF verschuldet und wollen dessen Kursstärke aussitzen. Die Refinanzierung im Schweizer Franken kommt den Banken teurer als in EUR, auch sind sie angehalten ihre Fremdwährungs-Kreditportfolios zu reduzieren. Den bestehenden Kunden wird deshalb oft eine Fremdwährungs-Kreditberatung angeboten, mehr oder weniger mit dem Inhalt die Fremdwährung aufzugeben, die Verluste zu realisieren und in den EUR zu wechseln. Der Ablauf dieser Umschuldung ist nicht immer im Interesse des Kunden.

Gerne beraten wir auch bestehende Fremdwährungskreditkunden die ihre Immobilienfinanzierung nicht über uns abgeschlossen haben.

Das sollten Sie wissen:

Endfällige Darlehen sind praktisch nicht mehr möglich, allerdings besteht die Möglichkeit langer tilgungsfreier Zeiten.

Endfällige Darlehen

Man bezahlt während der Laufzeit überhaupt keine Schulden, sondern nur die Zinsen. Die Gesamtschuld wird einmalig am Ende der Laufzeit zurückbezahlt. Um das dann fällige Kapital aufzubauen wird parallel dazu Kapital durch so genannte Tilgungsträger angespart. Möchte man das Darlehen nicht in voller Höhe bis zum Ende behalten, so kann man durch Kapitalentnahmen aus dem Tilgungsträger Teiltilgungen während der Darlehensdauer durchführen.